Sans-Papiers in der Schweiz: Widersprüche und Interessenkonflikte

Abstract

Schaffen die neusten, von Sparmassvorgaben geprägten Massnahmen im Schweizer Asylwesen eine neue Generation von Sans-Papiers? Führt die immer restriktivere Asyl- und Migrationspolitik dazu, dass immer mehr Menschen in unserem Land ohne reguläre Aufenthaltsbewilligung leben und arbeiten?
Im Rahmen der parlamentarischen Diskussion des Entlastungsprogramms 03 (EP03) wurden diese Fragen gestellt. Als Reaktion darauf hat der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Flüchtlinge (BFF), Jean-Daniel Gerber, die Idee aufgebracht, eine Studie über Sans-Papiers in der Schweiz zu unternehmen mit dem Ziel, Basiswissen zu erwerben, um spätere Veränderungen messen zu können. Wenn ab dem 1. April 2004 keine Sozialhilfe mehr an Personen bezahlt wird, welche einen Nichteintretensentscheid auf ihr Asylgesuch erhalten haben, werden damit ehemalige Asylsuchende direkt in die Irregularität gedrängt? Verbleiben sie in der Schweiz als Sans-Papiers? Die Kantone vermuten dies, das BFF nimmt diese Sorge ernst und will die Fakten herausfinden. Das Ziel ist es, die Anzahl der Sans-Papiers in der Schweiz besser schätzen zu können, jedoch auch mehr zu erfahren über ihre soziodemografischen Merkmale, ihre Herkunft oder die Sektoren, in welchen sie beschäftigt sind.

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