Von den historischen Ursachen der schweizerischen Auswanderung: vier Deutungsmodelle

Author(s): Leo Schelbert

Source: https://doi.org/10.5169/seals-118251

Abstract

Der Aufsatz stellt, beispielhaft für die gesamteuropäische Migration zwischen dem 16. und dem frühen 20. Jahrhundert, vier Deutungen der Ursachen schweizerischer Auswanderung vor: Das Krisenmodell, das ökonometrische Verständnis, die Sicht eines rassisch bestimmten Replazierungsprozesses und das personale Verstehen des Auswanderungsgeschehens. Das Krisenmodell wird in seinen postulierten klimatischen, demographischen und wirtschaftlichen Aspekten beleuchtet und das ökonometrische Modell in seiner Konzentration auf den homo oeconomicus dargestellt. Die geschichtlich dominante Auswanderung in überseeische Gebiete vor allem des anglo-amerikanischen Bereichs der westlichen Hemisphäre sowie Australiens und Neuseelands wird als Element eines rassisch bestimmten Entsiedlungs- und Neubesiedlungsgeschehens und als ein Teilaspekt der Schaffung europäischer Weltdominanz begriffen. Abschliessend werden auch persönliche Motivationen, die zur Auswanderung führen, identifiziert. Jedes der vier Interpretationsmodelle wird kurz kritisch beleuchtet, um zu einem differenzierten und ideologisch wachen Verständnis der Wanderungsursachen beizutragen.

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