Prävention irregulärer Migration

Author(s) : Josef Martin Niederberger, Nicole Wichmann

Source : https://libra.unine.ch/handle/123456789/18054

Im komplexen Ursachengefüge von Migration lassen sich verschiedene Ebenen auseinanderhalten: tiefer liegende, strukturelle, die die Grundvoraussetzung bilden; sodann auslösende resp. hemmende Bedingungen (Enabling/Constraining Factors), und schliesslich solche, die den Prozess in Gang halten (Sustaining Factors). Im vorliegenden Bericht werden nur Präventionsmassnahmen erörtert, die auf den beiden zuletzt genannten Ebenen ansetzen. Eine solche Präventionsmöglichkeit, die nicht in die tieferliegenden Ursachen eingreifen will, und trotzdem auf einen sehr potenten selbsttätigen Be-schleuniger von Migration trifft, findet sich in Kommunikationsprojekten, die sich an potentielle Emigranten und Emigrantinnen richten. In typischen Auswanderungsländern werden Informationen über mögliche Einwanderungsländerund deren Einreisebestimmungen und –möglichkeiten oft von Bekannten mit Migrationserfahrung eingeholt und tendieren entsprechend zur Einseitigkeit. Über massenmediale Kampagnen kann ein grosser Adressatenkreis angesprochen und mit authentischen Informationen versorgt werden. Wegen der unver-meidlichen Asymmetrie dieses Vorgehens ist es wichtig, parallel dazu auch die Möglichkeit zur Zweiwegkommunikation zu offerieren (z.B. durch die Einrichtung einer Hotline). Informationskampagnen sollten immer auch positive Nachrichten enthalten, also z.B. auf die Möglichkeiten zur regulären Einwanderung und deren Voraussetzungen hinweisen.
 
Keywords: irregular migration, remittances, SFM Studies, refugees, transnationalism, prevention, causes of migration, immigration policy

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