Bestimmungsgründe der schweizerischen Überseeauswanderung im 19. und frühen 20. Jahrhundert
Author(s) : Heiner Ritzmann
Source : https://doi.org/10.5169/seals-871719
Abstract:
“In den 124 Jahren, die zwischen dem Abschluss des Wiener Kongresses und der Entfesselung des Zweiten Welkrieges liegen, verlor die Schweiz durch interkontinentale bzw. transozeanische Auswanderung über eine halbe Million Menschen. Im jährlichen Mittel belief sich der Verlust auf mindestens 4000 Personen. Der dramatische Eindruck, den diese Zahlen hervorrufen, bedarf freilich in mehrfacher Hinsicht der Relativierung. Zunächst gilt es zu beachten, dass seit Beginn des letzten Jahrhunderts in unserem Land die Geburten die Sterbefälle im zehnjährigen Mittel stets deutlich übertrafen. Die nationale Wanderungsbilanz, die zwischen 1850 und 1888 sowie zwischen 1914 und 1940 negativ ausgefallen ist, war in den dazwischenliegenden Jahrzehnten stark positiv. Landesweit hat die überseeische Auswanderung zu keinem Zeitpunkt das Wachstum der Bevölkerung in Frage gestellt.”