Heinrich Rothmund in seinen persönlichen Akten. Zur Frage des Antisemitismus in der schweizerischen Flüchtlingspolitik 1933-1945

Author(s) : Heinz Roschewski

Source : https://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/viewOrigDoc/80000196.pdf?ID=80000196

Abstract:

“Wenn man von den Internierten, den entwichenen Kriegsgefangenen und den wenigen als politische Flüchtlinge anerkannten Personen absieht und auch die nur für kurze Zeit in der Schweiz sich aufhaltenden Grenzflüchtlinge und ausländischen Ferienkinder nicht berücksichtigt, beherbergte die Schweiz gemäss Bericht Ludwig während der Kriegszeit 9909 Emigranten, von denen 6654 Juden waren, sowie 55’018 Zivilflüchtlinge, worunter sich 21’858 Juden befanden. Wieviele zurück in den Tod geschickt wurden, kann nur geahnt werden. Behördliche Angaben erwähnten noch 1957 lediglich, dass etwa 10’000 Personen offiziell die rettende Flucht in die Schweiz verweigert wurde. Heute weiss man dank den neuesten Forschungen im Schweizerischen Bundesarchiv, dass mindestens 30’000 zurückgeschickt wurden, von denen aber nur ein Teil auch namentlich registriert wurde; zudem ist jetzt auch belegt, dass ein Teil der Akten über Rückweisungen vernichtet wurde oder sonstwie vor der vorgeschriebenen Ablieferung ins Bundesarchiv verschwunden ist.”

 

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