Neue Wege zur Lösung der Flüchtlingsproblematik. Das donauschwäbische Siedlungsprojekt der Schweizer Europahilfe in Brasilien, 1949-1952
Author(s) : Sama Bose
Source : https://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/viewOrigDoc/80000130.pdf?ID=80000130
Abstract:
Die Flüchtlingsproblematik am Ende des Zweiten Weltkrieges machte staatliche Bemühungen um eine Wiedereingliederung der Heimatlosgewordenen zum internationalen Anliegen. Dabei wurde auch die Ansiedlung von Flüchtlingen in kriegsverschonten Gebieten als mögliche Lösung in Betracht gezogen. Ein Beispiel dafür sind die 500 donauschwäbischen Flüchtlingsfamilien, die in den Jahren 1951-1952 in Brasilien eine neue Heimat fanden und dort mit dem Aufbau einer Kolonie begannen. Die Hauptverantwortung für dieses Projekt trug damals die Schweiz, genauer gesagt die Dachorganisation der Hilfswerke, die Schweizer Europahilfe (SEH). Das donauschwäbische Ansiedlungsprojekt der SEH in Brasilien gilt als Pionierwerk, aber auch als Einzelfall. Kaum eine historische Darstellung der Schweizer Entwicklungshilfe lässt es unerwähnt. Warum? Was hat die Anfang der fünfziger Jahre in Brasilien errichtete Kolonie der Donauschwaben mit Entwicklungshilfe zu tun, und welche Rolle spielte dabei die Schweiz? Ziel dieses Aufsatzes soll es sein, näher auf solche Fragen einzugehen.