Basel-Stadt und die eidgenössische Flüchtlingspolitik von 1848 bis 1850
Author(s) : Hermann Wichers
Source : https://www.amtsdruckschriften.bar.admin.ch/viewOrigDoc/80000239.pdf?ID=80000239
Abstract:
Von Anfang an waren sowohl der Vorort als auch der im Herbst 1848 gewählte Bundesrat darauf bedacht, die Flüchtlinge so rasch wie möglich wieder ausser Landes zu bringen, um jedes Konfliktpotential mit den europäischen Mächten zu entschärfen. Das nationale Interesse stand über der Solidarität der Radikalen mit ihren politischen Gesinnungsfreunden in den Staaten des Deutschen Bundes, der Lombardei oder Ungarn. Dabei sah sich der Bundesrat schon bald mit einer ungewohnten innenpolitischen Situation konfrontiert. Während radikale Kreise seine Haltung in der Flüchtlingsfrage teils heftig kritisierten, fand er bei den Konservativen plötzlich Verständnis und Unterstützung. Es stellt sich die Frage, warum aussenpolitisches Krisenmanagement innenpolitische Differenzen überbrücken und zu einer – so viel sei vorweg genommen – auffälligen Interessengemeinschaft zwischen dem Bundesrat und der mehrheitlich konservativen Basler Regierung führen konnte.