Über die Partnerwahl von tamilischen Secondas und Secondos in der Schweiz

Author(s) : Shanna Galeazzi

Source : http://doc.rero.ch/record/306991

Abstract:

In der Bachelorarbeit, für den Studiengang ‘Soziale Arbeit’ der HES-SO Wallis in Siders, befasse ich mich mit der Partnerwahl von Tamilen der zweiten Generation in der Schweiz. Ich habe mich für diese Thematik entschieden, da ich in meinem Umfeld hin und wieder mit tamilischen Secondas und Secondos in Kontakt bin (Schule, Freizeit, Freundeskreis) und erfahren habe, dass die Partnerwahl zu persönlichen oder familiären Konflikten führen kann. Somit gilt herauszufinden, wie dies aktuell für Tamilen der zweiten Generation ist, was konkrete Konflikte sind und wie damit umgegangen wird. Im Zusammenhang mit der sozialen Arbeit ist es unumgänglich, soziale, gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten zu kennen und immigrierte Personen sowie deren Kinder, nicht als von der Gesellschaft separierte und unabhängige Personen wahrzunehmen, sondern als Teil transnationaler Netzwerke. Die Leitfrage lautet: „Wie gehen die befragten tamilischen Secondas und Secondos in der Schweiz mit ihrer Partnerwahl um?“ Durch die Beantwortung dieser Frage wird festgestellt, wie mit der Partnerwahl umgegangen wird in Bezug auf das familiäre und das gesellschaftliche Umfeld. Ausserdem wird erläutert, was sonstige Kriterien für die Partnerwahl sind und inwiefern sich die Befragten von ihrem Umfeld beeinflusst fühlen oder konkret beeinflusst werden. Die Hypothese lautet: „Tamilische Secondas und Secondos versuchen Kompromisse zu finden zwischen den eigenen Vorstellungen zur Partnerwahl und den Vor-stellungen ihrer Eltern.“ In der Schweiz aufgewachsene Secondas und Secondos handeln laufend Kompromisse aus um die zwei verschiedenen Kulturen oder Lebenswelten miteinander zu vereinen. Die gewählte Methode zur Durchführung der Untersuchung ist das episodische Interview. Die Befragten sind zwei Tamilen und zwei Tamilinnen der zweiten Gene-ration aus der deutschsprachigen Region der Schweiz. Die Interviews werden transkribiert, um sie daraufhin mit den in der Theorie definierten Indikatoren zu analysieren. Die Ergebnisse werden zusammengefasst und anhand der Theorie in die Kapitel der ‘Psychologie der Partnerwahl’, ‘Partnerwahl in transnationaler Gesellschaft’ und ‘Soziale Kontrolle’ unterteilt. Es ist zu berücksichtigen, dass es sich um eine qualitative Untersuchung handelt, deren Resultate nicht verallgemeinert werden können. Es hat sich herausgestellt, dass die Befragten Einflüssen und Zwängen des Herkunftslandes unterliegen, die als Herausforderungen und Ressourcen wahrgenommen werden. In Bezug auf die Partnerwahl gehören dazu die Religion, die Kenntnisse der tamilischen Sprache, die Kaste oder die Bildung. Die Partnerwahl ist einerseits Teil eigener Bedürfnisse oder Wünsche und andererseits eine Strategie für den Umgang mit vielseitigen Einflüssen und Erwartungen der Familie, Verwandtschaft und der tamilischen Gemeinschaft innerhalb der transnationalen Gesellschaft.

 

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