Zwischen Flucht, Ausbeutung und Leid : die Vulnerabilität von Migrantinnen gegenüber Menschenhandel und die gesundheitlichen Folgen für die Opfer
Author(s) : Cindy Munz, Elodie Schnell
Source : https://doi.org/10.21256/zhaw-31857
Abstract:
Hintergrund und Ziel: Migration ist ein weltweit relevantes Thema, eng verbunden mit dem Risiko für Menschenhandel. Diese Bachelorarbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen Migration, Menschenhandel und Gesundheit, mit dem übergeordneten Ziel, die Vulnerabilität von Migrant:innen für Menschenhandel aufzuzeigen und die bio-psycho-sozialen Folgen zu beleuchten. Diese Arbeit leistet einen wissenschaftlichen Beitrag zur Erforschung dieses hochrelevanten Themas mit Implikationen für die Gesundheitsförderung und Prävention. Methode: Im Rahmen der Datenerhebung wurden eine selektive Literaturrecherche und leitfadengestützte Expert:inneninterviews mit Fachpersonen aus dem Bereich Asyl, Migration und Menschenhandel durchgeführt. Die Auswertung der Interviews erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring. Zentrale Ergebnisse: Migration kann im Kontext als grösster Risikofaktor für Menschenhandel betrachtet werden, es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren, welche die Vulnerabilität von Migrant:innen gegenüber Menschenhandel steigern. Dazu zählen: strukturelle und wirtschaftliche Gegebenheiten in den Heimatländern, geringe Chancen auf reguläre Migrationsmöglichkeiten und unzureichende Unterstützungsmöglichkeiten in der Schweiz. Die zahlreichen gesundheitlichen Folgen, die Opfer von Menschenhandel erleiden, sind drastisch und agieren in komplexer Wechselwirkung. Schlussfolgerung: Ein erleichterter Zugang in der Schweiz zur Behandlung der gesundheitlichen Folgen der Opfer wäre notwendig. Die Optimierung internationaler Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren, zur Förderung regulärer Migrationsoptionen, könnten strukturellen Ursachen des Menschenhandels abmildern.
Keywords: Migration, Menschenhandel, Gesundheit, Vulnerabilität, Gesundheitsförderung, Prävention