Die italienische Einwanderung in das Toggenburg: italienische Fremdarbeiter während des Ricken- und Wasserfluhtunnelbaues
Author(s) : Davide Giampaolo
Source : https://doi.org/10.5169/seals-882842
Abstract:
Die italienische Arbeitsmigration in den Kanton St. Gallen begann schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dabei wird im Normalfall auf den Zeitraum von 1880 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges sowie auf die Jahre unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg fokussiert. Ersterer entspricht der ersten italienischen Immigrationswelle, die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg der zweiten. Im Februar 1906 wurden die Arbeiten des von Lichtensteig nach Brunnadern führenden Wasserfluhtunnels in Angriff genommen. Drei Jahre später, im November des Jahres 1909, fanden die Bauaktivitäten am Rickentunnel ihren Anfang. Die Einweihung der Ricken- und der Bodensee-Toggenburg-Bahn erfolgte am 1. Oktober 1910. Die Erstellung beider Eisenbahnstrecken hatte einen riesigen Bedarf an Arbeitskräften zur Folge, der mehrheitlich von Italienern gedeckt wurde. Viele von ihnen kehrten nie mehr zurück, und heute, hundert Jahre später, sind sie in ihrer Lebens- und Denkweise kaum mehr von der Schweizer Bevölkerung zu unterscheiden: Sie haben sich integriert.