Zwischen Verbannung und Heimat. Zum kulturellen Selbstfindungsprozess bei in der Schweiz lebenden Zugewanderten am Beispiel Franco Supinos Erzähltextes “Musica Leggera”
Author(s) : Adam Sobek
Source : https://wnus.edu.pl/cgs/de/issue/1200/article/18965/
“
Anfang der 1990er-Jahre kam eine beachtliche Anzahl junger Schriftsteller mit Migrationshintergrund zum Vorschein, die in der multikulturellen Schweiz entweder auf Deutsch oder Französisch mit literarischem Schreiben begannen. Eine besondere Stellung nimmt unter ihnen Franco Supino (geb. 1965) ein, der mit seinem Debütwerk “Musica Leggera” (1995) einen neuen Trend in der deutschsprachigen Schweizer Literatur bestätigte. Die neue Tendenz besteht in der literarischen Schilderung der kulturellen und ethno-nationalen Identitätsproblematik sowohl der Migrantengeneration als auch deren bereits in der Schweiz geborener Kinder. In dem Beitrag wird am Beispiel des Werkes von Franco Supino die literarische Darstellung der Zugehörigkeitsgefühle und der identitätsstiftenden Erinnerungen an vergangene Momente besprochen, wie sie sich zwischen der ersten und der zweiten Generation der in der Schweiz lebenden Zugewanderten gestalten, wobei der Schwerpunkt der Analyse auf die Vertreter der zweiten, als ‚Secondos‘ bezeichneten Generation gelegt wird, die zwischen der traditionell italienischen Kultur der Eltern und der modernen Schweizer Kultur der 1980er-Jahre ihren Weg zur Identitätsfindung finden müssen.”Schlüsselwörter: Secondos, Identität, Gedächtnis, Migrationshintergrund, Raumerfahrung