Migration: im Konflikt zwischen Aussen- und Innenpolitik

Author(s) : Sandra Lavenex, Paula Hoffmeyer, Philipp Lutz

Source : https://archive-ouverte.unige.ch/unige:155945

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich Migration von einem vornehmlich innenpolitischen
Politikfeld zu einem Kernbereich der internationalen Politik entwickelt. Dabei navigiert die
Migrationsaussenpolitik der Schweiz im Fadenkreuz gegensätzlicher Dynamiken. Einer
anhaltend hohen wirtschaftlichen Nachfrage nach internationaler Mobilität stehen
gewachsene humanitäre Herausforderungen aufgrund von zunehmenden Konflikten und dem
Zerfall ökonomischer und ökologischer Lebensgrundlagen in verschiedenen Teilen der Welt
entgegen. Während diese externen Faktoren nach verstärkter internationaler
Zusammenarbeit rufen, ist der innenpolitische Widerstand gegen Zuwanderung und gegen die
Einschränkung dieses Kernbereichs nationaler Souveränität gestiegen. Die Konsequenz ist
eine ambitionierte, aber von gegensätzlichen wirtschaftlichen, humanitären und
sicherheitspolitischen Zielen geprägte Migrationsaussenpolitik, deren Handlungsrahmen
immer stärker durch innenpolitische Debatten und Entscheidungen eingeschränkt wird.

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