Männlichkeit im Spannungsfeld: Auswirkungen ambivalenter Darstellungen afghanischer Geflüchteter in Deutschland und der Schweiz

Author(s) : Anna Wyss, Carolin Fischer

Source : https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/2509-9485-2021-1-44.pdf

“This paper explores the interplay of ambivalent representations of masculinity in the everyday lives and practices of Afghan refugees in Germany and Switzerland and analyses its consequences. We demonstrate how exposure to suspicion and legal precarity in the receiving society in conjunction with responsibilities for family members living abroad produce gendered tensions. These tensions derive from arbitrary imperatives inherent to European migration politics, the implications of holding a precarious legal status and unfulfilled expectations of family members living abroad. Exposure to such coinciding but contradictory requirements places male refugees at risk of dual marginalization.”
 
“Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Auswirkungen ambivalenter Männlichkeitskonstruktionen auf die Lebensrealitäten und Handlungsstrategien von afghanischen Geflüchteten in Deutschland und der Schweiz. Wir zeigen, wie Argwohn, Ausgrenzungserfahrungen und rechtliche Prekarität in der Aufnahmegesellschaft in Kombination mit Verantwortungsgefühlen gegenüber Familienmitgliedern ein vergeschlechtlichtes Spannungsfeld für männliche Geflüchtete erzeugen. Dieses ergibt sich aus widersprüchlichen Handlungsimperativen der europäischen Migrationspolitik, prekärem rechtlichem Status und unerfüllten Erwartungen der Familie gegenüber und setzt männliche Geflüchtete einem geschlechtsspezifischen Risiko doppelter Marginalisierung aus.”

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