Soziale Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im organisierten Vereinssport
Author(s) : Jenny Adler Zwahlen
Source : https://boris.unibe.ch/113979/
Abstract:
Die soziale Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den organisierten Vereinssport gilt als Schlüssel für die Einbindung in eine vielfältige Sportlandschaft und in aussersportliche Gesellschaftsbereiche. Allerdings indizieren Erkenntnisse aus zahlreichen Studien im (inter)nationalen Raum, dass die Integration von Migranten und Migrantinnen nicht per se funktioniert, sondern bestimmte Voraussetzungen erfordert. Gegenwärtig bestehen diverse Forschungslücken zu dieser Thematik. Dies betrifft insbesondere unzureichende Kenntnisse darüber, (1) welche Art von ein- und ausgrenzenden Praktiken bei Migrantinnen hinsichtlich des Zugangs zum organisierten Vereinssport auftreten; (2) wie die Vereinsmitgliedschaft von Migranten überhaupt charakterisiert ist, d.h. die sozial-integrative Einbindung in Sportvereinen; und (3) welche Bedingungsfaktoren für eine gelingende soziale Integration eine Rolle spielen. Kenntnisse hierzu wären vielversprechend, damit Akteure der Sport- und Integrationspraxis Integrationsmassnahmen zielgerichteter ansetzen bzw. weiterentwickeln können. Entsprechend ging die Dissertation in einer qualitativen Teilstudie Praktiken sozialer Grenzziehung von Migrantinnen beim Zugang zum Sport in einem interkulturellen Verein nach. Im Rahmen der quantitativen Teilstudie wurde zunächst ein theoriegeleitetes, differenziertes Messinstrument zur Erfassung der sozialen Integration im Sportvereinskontext entwickelt. Hiermit wurde das Ausmass der sozialen Integration von einheimischen und immigrierten Mitgliedern verschiedener Migrationsgenerationen untersucht, um ein besseres Verständnis über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu gewinnen. Parallel wurde die Rolle vielfältiger individueller sowie teilweise struktureller Merkmale für die soziale Integration immigrierter Vereinsmitglieder überprüft. Basierend auf einem Mehrebenendesign erfolgten auf interaktionaler Ebene zehn Interviews und eine Gruppendiskussion in einem interkulturellen Verein bei Bern.